Bluthochdruck
Volkskrankheit - Bluthochdruck
Bluthochdruck ist eine der am weitesten verbreiteten Krankheiten unserer Zeit. In Deutschland leidet etwa jeder fünfte Erwachsene an Bluthochdruck, häufig ohne es zu wissen. Da eine Veränderung des Blutdruckes für die betroffene Person fast immer unbemerkt auftritt, wird die Krankheit häufig nur rein zufällig im Rahmen einer Routineuntersuchung entdeckt.
Blutdruck/Kreislauf -
Wie funktioniert das?
Um jede Zelle des Körpers mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen, muss das Blut ständig fließen. Der Motor dafür ist das Herz: Wenn es sich zusammenzieht, um sauerstoffreiches Blut, das aus der Lunge kommt, in die Adern zu pressen, steigt der Druck in der Schlagader - messbar als oberer Blutdruckwert = Systole. In der anschließenden Entspannungsphase erweitern sich die Herzkammern wieder und der Druck in der Aorta sinkt (= unterer Blutdruckwert = Diastole), jetzt kann neues Blut aus der Lunge in das Herz nachströmen und der Pumpvorgang beginnt von vorn.
Wie entsteht Bluthochdruck?
Der Blutdruck ist kein konstanter Wert, es ist vollkommen normal, dass er steigt und fällt: So ist er z. B. tagsüber höher als nachts, außerdem können körperliche Anstrengung, Aufregung, Kaffee, Nikotin, Alkohol oder eine banale Erkältung Ursachen für eine zeitweilige Blutdruckerhöhung sein.
Von Bluthochdruck spricht man erst, wenn der Blutdruck auch in Ruhe ständig höher als normal ist, wobei die kritische Grenze bei 160 : 95 liegt.
Welche Faktoren können zu Bluthochdruck führen?
Nur bei 10% aller Patienten ist der Hochdruck auf eine konkrete Organerkrankung zurückzuführen - man nennt das sekundäre Hypertonie. In der Mehrzahl der Fälle - nämlich bei 90% aller Hochdruckkranken - kann der Arzt die genaue Ursache gar nicht angeben. Hierbei spricht man von essentieller Hypertonie.
Risikofaktoren sind:
Warum ist Bluthochdruck so gefährlich?
Auch ein nur leicht erhöhter Blutdruck sollte nicht unterschätzt werden, da er als konstanter Zustand das Herz und die Arterien schädigen kann.
Das ständige Anpumpen gegen einen erhöhten Druck schwächt den Herzmuskel, die Pumpleistung verringert sich, es kommt zum Blutrückstau in der Lunge und dadurch zu Atemnot, Wasser-ansammlung in den Beinen, schlimmsten-falls zu Herzrhythmus-Störungen, Herzanfällen oder Herzversagen.
Arteriosklerose führt zu Bluthochdruck, umgekehrt fördert Bluthochdruck die Arteriosklerose: es werden beschleunigt Cholesterinkristalle in die Gefäßwände eingelagert, die verengten und verhärteten Gefäße ihrerseits haben einen erhöhten Strömungswiderstand, der das Herz zwingt, noch stärker zu pumpen - der Blutdruck steigt also weiter.
Im Bereich der Herzkranzgefäße führt eine Gefäßverengung zu koronarer Herz-Krankheit (Angina pectoris), im Falle eines totalen Gefäßverschlusses zu Herzinfarkt. Verengte Gefäße im Nierenbereich erzeugen den so genannten „Nierenhochdruck“, bei dem auch der untere = diastolische Blutdruckwert erhöht ist. Auf Dauer kann es zu Nierenversagen kommen.
Ein plötzlicher Blutdruckanstieg im Gehirn kann zum Platzen einer durch Verkalkung brüchig gewordenen Hirnarterie, also einem Schlaganfall führen. Die Behandlung des Bluthochdruckes gehört immer in die Hände des Arztes. Es stehen verschiedene (allesamt verschreibungspflichtige) Substanzklassen zur Verfügung wie z.B. Betablocker, Diuretika (Entwässerungsmittel), ACE-Hemmer. Der Erfolg der Therapie kann vom Patienten aktiv unterstützt werden durch Gewichtsreduktion, fett- und salzarme Ernährung, weitgehenden Verzicht auf Alkohol und Nikotin... (vgl. Risikofaktoren) Ergänzend zur Behandlung und Kontrolle in der Arztpraxis empfiehlt sich in vielen Fällen die regelmäßige Blutdruckmessung zuhause. Im Handel gibt es sehr genaue, einfach zu bedienende Geräte zur Messung am Oberarm oder am Handgelenk in unterschiedlichen Preisklassen.
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