Als Reizblase oder "nervöse" Blase bezeichnet man starken, nicht zu unterdrückenden Harndrang, der mit unkontrolliertem Harndrang verbunden sein kann. Als häufigste Ursachen dieser funktionellen Beschwerden gelten:
Hormonelle Veränderungen
Jede größere hormonelle Veränderung einer Frau beeinflusst auch die Funktionen im Blasen-Beckenboden-System. Dies betrifft Frauen in den Wechseljahren ebenso wie pubertierende Mädchen. Durch die Umstellung des Hormonhaushalts werden Gewebsveränderungen ausgelöst, die den Körperbau beeinflussen und so zu verstärktem Harndrang führen können. Außerdem erhöht sich das Risiko von Harnwegsinfekten, da der natürliche saure Schutzwall des Scheidenmilieus gegen Viren und Bakterien aus dem Gleichgewicht gerät.
Psychische Einflussfaktoren
Das hochsensible Zusammenspiel zwischen Nervensystem und Blasenmuskulatur wird durch psychische Belastungen häufig durcheinander gebracht. So können Einflussfaktoren wie Stress, Nervosität oder die Belastungen des Alltags das Entstehen von funktionellen Blasenbeschwerden begünstigen.
Häufige Harnwegsinfekte
Bei wiederholt auftretenden Harnwegsinfekten unterliegt die Blase einer ständigen Reizung. Die Erreger setzen sich in der Blase fest und können so immer wieder Entzündungen hervorrufen. Auch nach Abklingender Infektion bleibt oft eine erhöhte Reizempfindlichkeit bzw. eine Funktionsstörung der Blase zurück, die sich in häufigem Harndrang äußert.